Badminton ist seit 1992 olympisch

Chronik - Badminton in Fußach


In den frühen 60er-Jahren haben wir (Wilfried Gruber, Reinfried Bezler, Kurt Kohler und andere) mit einfachen und billigen Schlägern und Plastikfederbällen auf einer fremden, gemähten Streuewiese nach unseren Regeln Federball gespielt. Das Netz hat der heimischer Berufsfischer Hugo Gugele geknüpft. Die Linien wurden mit Sägemehl gezogen. Die Höhe des Netztes und das Ausmaß des Spielfeldes entsprachen dem freien Empfinden. Wilfrieds Mutter Paula hat den Grundbesitzer nach dessen Beschwerde wegen Nutzungsentgang entschädigt.

Die erste große Veränderung unserer Begeisterung für das Federballspiel brachte ein Sprachaufenthalt im Jahr 1965 von Kurt in England, wo er erstmals mit Badminton in Kontakt kam. Kaum wieder daheim war klar, dass wir nur mehr in einer Halle ernsthaft Badminton spielen wollten. Die TS Fußach war uns wohl gesonnen und hat uns in der vereinseigenen Turnhalle an der Kirchstraße spielen lassen (12x8x4,20 m). Die Umrechnung der englischen Maße hat zwar nicht entsprochen, die Grundlinie verlief entlang der Wände, was aber der Begeisterung keinen Abbruch tat.

Am 10.11.1967 haben 8 Erwachsene und 4 Jugendliche im Gasthof Anker den 1. Badminton Club Vorarlberg Fußach gegründet.Der Mitgliedsbeitrag wurde monatlich eingehoben und betrug S 30,00.  Der Name entstand durch die Herkunft der Mitglieder aus verschiedenen Gemeinden des Landes – Fußach, Hard, Dornbirn, Hohenems. Dass ein BC Bregenz schon früher bestand, haben wir erst später vom ehemaligen Mitglied Hermann Schwarz erfahren und dessen Nochbestand kam erst ans Tageslicht, als sich der jetzige BC Bregenz Jahre später bei der Vereinsbehörde angemeldet hatte.

Dann hat der Zufall die entscheidende Rolle gespielt. Ein HTL-Klassenkamerad, der von Kurt’s Begeisterung für Badminton wusste, wurde von Peter Buschmann als Autostopper mitgenommen. Dieser hat ihm auf der Fahrt davon erzählt. Es kam der Kontakt mit Kurt und ein Besuch in der Turnhallte zustande. Wir waren sehr enttäuscht als wir erfuhren, dass unsere Halle viel zu klein ist und den Regeln entsprechendes Badmintonspiel nicht möglich war.

Was tun? In seinem Enthusiasmus hat Kurt wöchentlich vor oder nach dem Unterricht Stadtrat Eugen Leissing im Rathaus Bregenz aufgesucht und ihn um eine geeignete Halle angefleht. Nach einiger Zeit war er erfolgreich. Wir spielten dann in der alten Bregenzer Stadthalle mit Betonboden am See, in der kleinen und viel zu dunklen Schulturnhalle in der Belruptstraße und ab Herbst 1968 in der Schulturnhalle der HAK. Die Linien wurden vorher immer mit Bändern oder Klebestreifen angebracht, die nach dem Training wieder entfernt werden mussten.

Unter Peter Buschmann wurde eifrig trainiert und 1968 gegen Ravensburg III das erste Freundschaftsspiel ausgetragen – Sieg mit 5:4.

Im Herbst 1968 wanderten Kurt und Margit für fünf Jahre nach Südafrika aus.

Zu den  Generalversammlungen haben wir dann die Stadträte Leissing  und Mader ins „Schiffle“ eingeladen. Da wurde gemerkt, dass wir den Vereinssitz in Fußach haben. Der Name blieb, der Verein war nun aber ein Bregenzer.

Peter war in allem unermüdlich. Im Herbst 1968 startete an den jeweiligen Landesverbänden vorbei die IBB (Internationale Badminton Bodenseeliga) mit Vereinen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.

1971 wurde in der neuen Sporthalle Schendlingen das 1. Internationale Bregenzer Badmintonturnier mit Spitzenspielern aus den benachbarten Ländern ausgetragen. Indonesier zeigten ihr siegreiches Können. Es war eine Festschrift mit Werbeeinschaltungen aufgelegt.

Wir waren auch sonst sehr aktiv, beteiligten uns am Staffellauf „Quer durch Bregenz“, machten Wanderungen, Kegelabende, Skiausflüge usw. 1972 besuchten wir in München die Olympischen Spiele. Unter Peter wurde der BSC Dornbirn. Gegründet.

Die Mitgliederzahl war auf 38 angewachsen. In Fußach war eine Mehrzweckhalle im Bau. Die gewünschte Höhe von 7 m fand leider nicht die Zustimmung der Gemeindeväter.

Unter Wilfried wurde der BC Bregenz wieder gegründet. Der Sitz des 1. BCV wurde zurück nach Fußach verlegt. Es gab in Vorarlberg nun drei Vereine. Es konnten Landesmeisterschaften ausgetragen werden.

In diese Zeit fällt die Gründung des VBV (Vorarlberger Badminton Verband) und der Beitritt des 1. BCV zur UNION und zum ÖBV (1973).

Am 19.3.1973 fand unser erstes Training in der neuen MZH statt. Es wurden Schüler zum Training eingeladen. Lehrer Anton Kronreif war Mitglied und Schülertrainer. Ziemlich am Anfang waren einmal über 50 Schulkinder gekommen! Bald kam Kurt Pfleger dazu und nahm und bringt bis heute den Schülern und Jugendlichen von der Schlägerhaltung bis zur Taktik vieles bei.

Die Erfolge blieben nicht aus. 1977 errang Carmen Schreiber als erste Vorarlbergerin den Staatsmeistertitel im Damen-Einzel der Schüler. Carmen mit ihrer Partnerin Manuela Schneider vom BC Bregenz wurde 1979 erstmals österreichische Jugendmeisterin im Damen-Doppel.

Durch ausgezeichnete Trainer und Übungsleiter bis in die heutigen Tage, gab es für die Mannschaften und die Spielerinnen und Spieler des 1. BCV immer wieder herausragende Leistungen in allen Bewerben und Altersklassen! Erwähnen möchte ich von den vielen Betreuerinnen und Betreuern nur Kurt Pfleger, Prof. Armin Schneider und Johannes Bürger.

Die Geselligkeit kam in unserem Verein nie zu kurz. Am Faschingssamstag 1974 wurde der erste der vielen Badmintonbälle in der MZH ausgetragen. Über 800 Besucherinnen und Besucher haben uns sprichwörtlich überrollt. Beliebte Tanzkapellen haben aufgespielt. Wochenlang wurde vorher an der jeweils neuen Dekoration gearbeitet. Der Zusammenhalt war einfach toll!

Die guten finanziellen Ergebnisse haben immer zu einem mehrtägigen Ausflug in Österreich, nach Italien, Deutschland oder Frankreich  beigetragen.

Beim Fußball-Ortsvereineturnier des SC Fußach haben wir mehrmals teilgenommen und auch gesiegt.

Der 1. BCV Fußach hat seit der Gründung eine sehr umfangreiche Chronik.
Interessierte können nach Rücksprache mit Reinfried gerne in den Ordnern blättern.


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